Es dauert nicht mehr lange bis unser erstes eigenes Kind das Licht der Welt erblickt. Grund genug sich über die Geburt zu informieren, die sich in verschiedenen Geburtsphasen Unterteilt. Eine Frau durchlebt bei der Geburt vier verschiedene Phasen: die Eröffnungsphase, die Übergangsphase, die Austreibungsphase und die Nachgeburtsphase.
Meistens dauert eine Geburt mit den verschiedenen Geburtsphasen mehrere Stunden. Besonders beim ersten eigenen Kind können die Geburtsphasen auch etwas länger dauern, als bei Frauen die bereits ein Kind haben. Eins haben alle Geburten aber (meistens) gemeinsam, es werden diese folgenden Phasen durchlaufen:
- Eröffnungsphase
- Übergangsphase
- Austreibungsphase
- Nachgeburtsphase
Inhaltsverzeichnis
Die Eröffnungsphase
Die vier Geburtsphasen starten mit der Eröffnungsphase, die sich über mehrere Stunden hin ziehen und beim ersten Kind zwischen 8 und 14 Stunden dauern kann. Dabei kann es vorkommen, dass Frauen die ersten Wehen zum Teil nicht mitbekommen. Diese werden aber mit der Zeit immer stärker und auch die Pausenabstände werden kürzer.
Sollte die Fruchtblase bisher noch nicht geplatzt sein, so passiert dies meistens im Verlauf der ersten Phase. Ist dies nicht der Fall, wird bei Bedarf von der Hebamme mit einem Instrument nachgeholfen. Das Platzen der Fruchtblase führt zu stärkeren Wehen und gleichzeitig drückt das Kind mehr auf den Muttermund.
Während dieser Geburtsphase wird der Muttermund immer weicher, dies passiert unter anderem durch das Hormon Prostaglandine. Dabei öffnet sich der Muttermund bei der ersten Geburt etwa 0,5 bis 1 Zentimeter pro Stunde – bei weiteren Kindern kann dies schneller passieren. Vollständig geöffnet ist der Muttermund übrigens bei 10 Zentimetern.
Bestandteil dieser Geburtsphase sind (leider) Schmerzen. Wenn die Schmerzen sehr stark sind, sollte versucht werden eine passende Position zu finden die es erträglich macht die Wehen auszuhalten. Dabei ist es egal wie diese aussehen könnte: stehen, abstützen am Tisch, auf dem Gymnastikball sitzen, am Partner abstützen oder anlehnen. Der Partner oder die Begleitperson kann aber auch durch Massieren des Lendenbereichs der werdenden Mutter Erleichterung verschaffen. Dabei nicht das langsame und ruhige Atmen vergessen.
Unangenehme Begleiterscheinung durch die starken Kontraktionen der Wehen in der Eröffnungsphase kann Erbrechen sein. Sollte dies der Fall sein ist es sinnvoll nur kleine Mengen Nahrung im Anschluss aufzunehmen, damit dies nicht immer wieder passiert. Schokolade, Traubenzucker, Müsliriegel oder Säfte sind gut geeignet und liefern schnell Energie. Gerade in ersten Geburtsphase verbraucht „Frau“ davon sehr viel.
Gegen Ende der ersten Geburtsphase kommen die Wehen alle drei bis fünf Minuten und dauern 45- 90 Sekunden an.
Die Zweite der Geburtsphasen: Die Übergangsphase
Im Vergleich zur Eröffnungsphase ist die Übergangsphase recht kurz, sie kann im besten Fall etwa 30 Minuten andauern aber auch bis zu zwei Stunden dauern. Die Intensität der Wehen werden kräftiger und auch die Häufigkeit wird unregelmäßiger. So können die Wehen innerhalb kürzester Zeit aufeinander Folgen und sind somit eventuell schwieriger „weg zu atmen“. Wurde in der Eröffnungsphase eine angenehme Position gefunden, so ist die Position auch in der Übergangsphase zu empfehlen.
In der zweiten Phase der Geburtsphasen verspüren Frauen den Drang zu pressen. Dem Drang sollte aber in der Übergangsphase noch unterdrückt werden, da der Muttermund noch nicht ganz geöffnet ist. All dies ist zusammen mit den Anstrengungen in der Eröffnungsphase sehr anstrengend für eine Frau. So sind viele Frauen sehr erschöpft und der Partner muss mit einer Frau umgehen, die er sonst vielleicht auf diese Art nicht kennt. Sie sind gereizt, werden wütend, möchten nach Hause, doch einen Kaiserschnitt oder sind mutlos. Vielen Frauen hilft es in dieser Phase einfach mal laut zu sein, unangenehm sollte dem Partner dieses nicht sein.
Besonders in der Übergangsphase kann der Partner oder die Begleitperson einen durch Mut machen unterstützen. Doch meist ist es falsch die werdende Mama nun durch zu sanfte Worte oder Streicheleinheiten zu beruhigen. Dies ist aber natürlich von Person zu Person unterschiedlich.
Die Austreibungsphase
Die dritte der Geburtsphasen ist die Austreibungsphase, in welcher der Muttermund ganz geöffnet ist. Die Presswehen werden einsetzen, die im Vergleich zu den anderen Phasen sehr stark sind und können längere Pausen dazwischen haben. Mit Atemübungen, die beispielsweise im Geburtsvorbereitungskurs gezeigt worden sind, kann die Frau ihre Kraft gezielt einsetzen. Aber auch die Hebamme vor Ort gibt hier Tipps und leitet die Frau an.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, den bereits im Vorfeld entstandenen Druck endlich nachzugeben. Das Kind rutscht mit jeder Presswehe weiter ins Becken, wobei in den Wehenpausen das Kind auch wieder ein Stückchen zurück rutschen kann. Die Wehen sollten mit der Kraft der Bauchmuskulatur, der Atmung und wenn es hilft mit lauten; tiefen Tönen unterstützt werden.
Bei der Austreibungsphase kann ein starker Druck auf den Darm entstehen. So kann es auch passieren das während der Geburt Stuhlgang, Blähungen oder Urin abgegeben werden muss und die Frau es leider nicht mehr zu Toilette schafft. Eine Hebamme hat das alles bereits miterlebt und wird aus diesem Grund natürlich keinerlei Vorwürfe oder ähnliches machen.
Ob eine Frau während der Geburt auf dem Bett liegt, auf dem Gebärhocker eine Position findet oder in der Wanne liegt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Die Position die in der jeweiligen Situation zu ertragen ist sollte eingenommen werden, diese darf selbstverständlich auch zwischen drin wechseln.
Auch hier kann der Partner oder die Begleitperson wieder unterstützend sein, egal ob durch Motivation oder durch „anfeuern“. Das aber natürlich nicht wie im Fußballstadion, sondern mit lieben Worten das „es gleich geschafft ist“, „es nicht mehr lange dauert“, der Partner „“für einen da ist und „die Frau es ganz toll macht“. Einfach als Unterstützung da sein.
Vom Schmerz empfinden ist Austreibungsphase von den Geburtsphasen die am stärkste, es werden aber Botenstoffe ausgeschüttet, sodass diese Phase in einer Art „Rauschzustand“ wahr genommen werden kann. Nach einigen Presswehen wird der Kopf des Kindes bereits sichtbar. Die Hebamme kann durch zurückhalten des Kopfes einen Dammriss verhindern und so auch das Kind leiten, damit es in der richtigen Position geboren wird. Sobald der Kopf des Kindes geboren ist, erfolgt mit der nächsten Wehe auch die Schultern und der Rest des Körpers.
Die letzte der Geburtsphasen: die Nachgeburtsphase
Hat das Kind das Licht der Welt erblickt, wird es der frisch gebackenen Mama auf die Brust gelegt – falls die Nabelschnur zu kurz ist auch auf dem Bauch. Ab und zu kann dies auch erst einige Minuten später passieren, da das Kind von Schleim befreit werden muss, damit es richtig atmen und die Augen öffnen kann.
Währenddessen zieht sich durch die Nachgeburtswehen die Gebärmutter wieder zusammen, sodass sich der Mutterkuchen von der Gebärmutterwand löst und die Nachgeburt den Weg nach draußen findet. Dies bekommt die Mama meist gar nicht mehr wirklich mit, da diese ein Rausch der Gefühle erlebt.
Das Baby ist noch über die Nabelschnur mit der Mutter verbunden. Je nach Wunsch der Eltern wird nun das Auspulsieren vom Nabelschnurblut , eine Spende oder die Einlagerung des Nabelschnurblutes nun vorgenommen.
Nachdem der Mutterkuchen ausgestoßen ist, wird mit der Erstversorgung begonnen. Das Beckenbodengewebe wird untersucht und ein eventueller Dammriss versorgt und bei Bedarf genäht. Währenddessen wird die U1-Untersuchung des Kindes vorgenommen. Das heißt es wird gemessen, gewogen, Reflexe werden getestet, Atmung und das Herz-Kreislauf-System geprüft.
Die erste Zeit nach der Geburt
Die Geburtsphasen waren sicher sehr anstrengend. In der ersten Zeit nach der Geburt sollten sich die Eltern und ihr Baby erst einmal in Ruhe kennen lernen. Sicher sind viele aus der Familie und Freundeskreis ganz gespannt auf das Kind, doch brauchen gerade Mutter und Kind am Anfang ihre Ruhe und müssen sich aufeinander einstellen.
In verschiedenen Krankenhäusern wird oft ein Neugeborenen-Fotoshooting angeboten, wo die Fotos die sicher schöner aussehen als ein Schnappschuss mit dem Smartphone. Mit den Fotos wird nicht nur allen neugierigen Verwandten und Freunden ein Blick auf das Baby ermöglicht, sondern mit den Fotos lassen sich auch eine schöne Geburtsanzeige oder auch Danksagungskarten erstellen. Dies wird beispielsweise auf karten-paradies.de ermöglicht.
Besonders beim ersten Kind beginnt nun für die Eltern eine sehr spannende Zeit, in der unglaublich viel neues zu entdecken ist.