Vor kurzem haben wir euch bereits über unsere Reise mit Kleinkind nach London berichtet, hier folgt direkt unser Reisebericht über unseren Roadtrip mit Kind zum Gardasee. Eigentlich verbringen wir unseren Urlaub fast immer auf Fehmarn, doch in diesem Jahr wollten wir einfach mal etwas neues sehen. Aus diesem Grund haben wir uns für einen Roadtrip mit Kind zum Gardasee in Italien & zurück entschieden.
Über AirBnB haben wir eine wirklich schöne Ferienwohnung direkt in der Altstadt von Desenzano del Garda gebucht. Laut Routenplaner hätten wir aber in über 10 Stunden über 1.000 Kilometer bis zu dem Ort am Gardasee zurücklegen müssen, aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen auf der Hinfahrt einen Zwischenstopp in Füssen zu machen und auf der Rückfahrt ein paar Tage in München zu verbringen.
Inhaltsverzeichnis
Füssen und Schloss Neuschwanstein
Als Zwischenstop auf unserer Fahrt zum Gardasee in Italien haben wir uns einen Ort genau an der Grenze zu Österreich ausgesucht. Füssen ist vor allem bekannt durch das Schloss Neuschwanstein, das von außen wie ein richtiges Märchenschloss aussieht. Da uns die Unterkünfte direkt in Füssen eher nicht zugesagt oder einfach zu teuer waren, haben wir uns eine Ferienwohnung in Hopfen am See herausgesucht. Hopfen am See gehört zu Füssen und ist nur ein paar wenige Autominuten von Füssen entfernt. Bereits bei unserer Ankunft waren wir von der Lage der Wohnung begeistert. Direkt am See gelegen, ein Spielplatz vor der Tür und rund herum einige Restaurants. Aber auch die Wohnung selbst war nicht nur schön und modern eingerichtet, sondern hat vor allem mit der Aussicht überzeugt. Auf dem folgenden Bild seht ihr den Blick vom Balkon der Wohnung.
Unseren Aufenthalt in Füssen haben wir extra so geplant, dass wir am ersten Tag nur die Anfahrt hatten. Am zweiten Tag haben wir uns nach einem leckeren Frühstück in einer nahe gelegenen Bäckerei auf dem Weg zum Schloss Neuschwanstein gemacht. Bereits im Internet haben wir gelesen, dass im Schloss selber keine Kinderwagen erlaubt sind. Daher hatten wir natürlich unsere Trage mit dabei.
Am frühen Morgen hatten wir keinerlei Probleme einen Parkplatz direkt unterhalb des Schlosses zu finden. Da wir keine Karten vorbestellt hatten, hieß es zunächst anstehen im Ticketcenter. Nach etwa 30 – 40 Minuten Wartezeit hatten wir dann unsere Tickets für das Schloss in der Hand und haben uns in Richtung Bushaltestelle begeben. Hoch zum Schloss kann man auf verschiedene Wege gelangen:
- laufen,
- mit einer Kutsche
- oder mit einem Bus.
Das Busticket für hoch und runter hatte nur wenige Euro für uns alle zusammen gekostet. Die Endhaltestelle oben auf dem Berg lag etwas oberhalb des Schlosses in der Nähe der Marienbrücke, von welcher man einen wirklich tollen Blick auf das Schloss hat. Während das Schloss von außen wirklich ein Hingucker ist, ist es von innen zwar sehr interessant aber leider kein Highlight.
Wieder unten angekommen haben wir noch einen Blick auf den Alpsee geworfen, bevor es in die Innenstadt von Füssen zum Bummeln ging.
Desenzano del Garda am Gardasee
Nach dem Frühstück ging es los in Richtung Gardasee. Durch Österreich über einen wunderschönen Fernpass, bis hin über den Brenner und der Autobahn in Italien. Übrigens hat der Brenner uns 9,50 Euro Maut gekostet und die Autobahn in Italien noch einmal knapp 17 Euro.
Über SMS haben wir unsere Ankunftszeit mit unserer Ansprechpartnerin der Ferienwohnung abgestimmt. Da wir etwas spät dran waren, leider war an jeder Mautstelle doch relativ viel Stau, haben wir schnell einen Parkplatz gesucht und sind zunächst ohne Gepäck zur Ferienwohnung gelaufen. Die Ferienwohnung in Desenzano del Garda lag mitten in der Altstadt, in einer kleinen Gasse. Wir wurden unglaublich freundlich und herzlich empfangen. Nachdem uns alles gezeigt und erklärt wurde, haben wir auch noch einen sehr guten Tipp erhalten, wo wir kostenfrei parken können. Dies war zwar nicht ganz in der Nähe, aber ein Kinderwagen funktioniert super als Gepäckträger.
Desenzano del Garda ist die größte Stadt am Gardasee und liegt in der Provinz Brescia in der italienischen Region Lombardei. In der Altstadt hat man sofort den italienischen Charme gespürt. Die Häuser, das drum herum und auch die vielen kleinen Gassen haben uns vom Flair auf Anhieb begeistert. Da die Wohnung in der Altstadt lag, waren wir auch sofort mitten drin in der Innenstadt mit vielen Geschäften und Restaurants.
Den Urlaub haben wir dazu genutzt, um uns einfach nur zu erholen. Wir hatten nichts geplant und haben Tag für Tag entschieden was wir machen wollten. Egal ob einfach nur durch die Stadt bummeln, unglaublich leckeres Eis essen oder die anderen Orte um den großen See herum zu erkunden: Es war einfach nur schön! Emma fand es besonders toll, als wir mit der Fähre von Desenzano zur Halbinsel Sirmione gefahren sind. Dort war zwar alles komplett auf Tourismus ausgelegt, aber dennoch auf jeden Fall ein Ausflug wert.
Von Desenzano del Garda nach Venedig
Der Gardasee liegt nicht wirklich weit von Venedig entfernt. Sandra wollte schon immer einmal die auf mehr als 100 kleinen Inseln in einer Adria-Lagune erbaute Stadt in echt sehen. Oft wird empfohlen mit dem Zug vom Gardasee nach Venedig zu fahren. Ein Bahnhof, in dem der Schnellzug hält, wäre auch direkt in Desenzano gewesen, wir haben uns aber trotzdem für das Auto entschieden. Zugfahren ist in Italien zwar sehr viel günstiger als in Deutschland, aber um an die günstigen Tickets zu kommen hätten wir uns auf einen bestimmten Zug festlegen müssen. Mit dem Auto waren wir daher sehr viel flexibler.
Um früh in Venedig zu sein sind wir um fünf Uhr morgens aufgestanden und nach einem kurzen Frühstück gemütlich zum Auto gelaufen. Dabei konnten wir einen wirklich wunderschönen Sonnenaufgang miterleben. Alleine dafür hatte sich das frühe Aufstehen bereits gelohnt.
Die Strecke von etwa 130 Kilometer war ohne Probleme zu fahren. Dabei sind wir aber nicht direkt bis nach Venedig hinein gefahren, sondern haben uns ein Parkplatz am Bahnhof Mestre gesucht. Der Bahnhof Mestre liegt kurz vor der Altstadt von Venedig. Von dort aus fahren alle paar Minuten Züge bis zum Bahnhof Venedig Santa Lucia, die mit einem Ticketpreis von 1,30 Euro je Person auch wirklich günstig sind.
Parken direkt in Venedig soll ziemlich teuer sein, daher haben wir uns dazu entschieden unser Auto in Mestre stehen zu lassen. Nach einer Recherche im Internet hatte ich ein sehr großes Parkhaus, direkt gegenüber vom Bahnhof gefunden. Mit 2,50 Euro die Stunde auch vom Preis her noch in Ordnung. Allerdings bin ich ausversehen eine Einfahrt zu früh abgebogen und in einem kleinen Innenhof mit anschließender Garage gelandet. Diese gehörte nicht zu diesem Parkhaus, war aber trotzdem bereits mit einigen Autos zugeparkt. Ein Schild hat direkt gezeigt: „7 Euro für einen ganzen Tag“. Während wir den Kinderwagen und unsere Sachen aus dem Auto geladen haben, haben in der Zwischenzeit Autos mit italienischen Kennzeichen dort geparkt und ihr Autoschlüssel abgegeben.
Zum Glück mussten wir unseren eigenen Autoschlüssel nicht abgeben, sondern konnten dort stehen bleiben wo wir geparkt hatten. Irgendwie hatte ich schon ein ganz komisches Bauchgefühl, da das alles nicht unbedingt nach System und professionell aussah. Es ist aber denke ich immer ein ganz gutes Zeichen, wenn so ein Parkplatz auch von „Einheimischen“ genutzt wird. Wir haben übrigens wirklich nur die sieben Euro bezahlt.
Venedig ist eine wirklich schöne Stadt. Die vielen Kanäle und die Architektur sind wirklich sehenswert. Auch wenn wir und alles nur von außen angeschaut hatten (wir hatten keine Lust uns an eine bereits sehr lange Schlange anzustellen) war es für uns ein lohnenswerter Ausflug. Bevor die Mittagssonne zu stark wurde, waren wir dann wieder mit unserer kleinen Emma im Auto und auf dem Weg zurück nach Desenzano.
Die Tage am Gardasee vergingen für uns wirklich wie im Fluge. Für uns ist aber klar, dass wir irgendwann wieder dort hin möchten.
Bevor es nach Hause geht: Ab nach München
Wenn bereits über 1.000 Kilometer für die Hinfahrt zum Gardasee zu viel sind, so ist dies natürlich auch für die Rückfahrt genau gleich. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen ein Zwischenstopp für vier Tage in München zu machen. Auch in München haben wir uns eine Ferienwohnung über AirBnB gesucht und wieder einen Volltreffer gelandet. Eine wirklich gut ausgestattete Ferienwohnung, ein Spielplatz direkt vor der Tür und eine richtig gute Verkehrsanbindung.
Wir waren vorher noch nie in München. Wie bereits in Desenzano haben wir auch für München nicht wirklich etwas geplant und haben Tag für Tag spontan entschieden was wir machen möchten. Von unserer Ferienwohnung in der Nähe vom Prinzregentenplatz sind wir zu Fuß am Friedensengel und den Surfern an der Eisbachwelle bis hin die Innenstadt von München gelaufen und haben uns alles von außen angeschaut, was uns die Suchmaschine bei einer kurzen Suche nach dem Stichwort Sehenswürdigkeiten angezeigt hatte. Während wir am ersten Tag ganz in Ruhe die Innenstadt erkundet haben, haben wir am darauf folgenden Tag den Münchener Tierpark Hellabrunn besucht.
Insgesamt waren wir 10 Tage unterwegs, die wirklich wie im Fluge vergangen sind. 3.500 Kilometer hat am Ende der Zähler im Auto angezeigt. Eine weite Strecke, die sich aber für uns wirklich gelohnt hat.